Von Giraffen lernen

Die Grundlagen der gewaltfreien Kommunikation bei Kindern

In der heutigen Welt, geprägt von ständiger Interaktion und vielfältigen sozialen Dynamiken, ist die Fähigkeit zur Gewaltfreien Kommunikation (GfK) von entscheidender Bedeutung – insbesondere im Umgang mit unseren Kindern.

Kommunikation, die Bindung stärkt 

Die GfK bildet das Fundament für eine gesunde Beziehung zwischen Erwachsenen und Kindern, da sie es ermöglicht, Bedürfnisse und Gefühle auf eine respektvolle und einfühlsame Weise auszudrücken. Zudem stärkt die Praxis der GfK die mentale Gesundheit und Resilienz unserer Kinder, indem sie ihnen hilft, emotionale Herausforderungen konstruktiv zu bewältigen.

Die Fähigkeit zur Gewaltfreien Kommunikation ist von entscheidender Bedeutung für eine gesunde Beziehung zwischen Erwachsenen und Kindern.

Gewaltfreie Kommunikation

Die Gewaltfreie Kommunikation, auch bekannt als „Giraffensprache“, ist ein Kommunikationsansatz, der von Marshall B. Rosenberg entwickelt wurde. In seinem Buch nennt er die GfK selbst auch die „Einfühlsame Kommunikation“ und beschreibt sie als eine „sprachliche und kommunikative Fähigkeit, die unsere Möglichkeiten erweitert, selbst unter herausfordernden Umständen menschlich zu bleiben.“

Marshall B. Rosenberg sah menschliche Bedürfnisse als universell und betonte die Eigenverantwortung für deren Erfüllung. Basierend auf seinen Erfahrungen mit der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung glaubte er an die natürliche Neigung des Menschen, zum Gemeinwohl beizutragen. Die Giraffe als Symbol für die Gewaltfreie Kommunikation steht als Landtier mit dem größten Herzen und besten Überblick für die Kernwerte dieser Methode. Sie symbolisiert die Fähigkeit, mit Distanz klar zu sehen. Die „Giraffensprache“ baut auf diesen Idealen auf und unterteilt sich in 4 Schritte, um zwischenmenschliche Kommunikation strukturiert zu verbessern.

  1. Beobachten, ohne zu urteilen
  2. Eigene Gefühle erschließen
  3. Eigene Bedürfnisse erkennen und festlegen
  4. Bitten konstruktiv formulieren

Diese Schritte bilden das Fundament für eine effektive und respektvolle Kommunikation. Sie zielt darauf ab, Missverständnisse zu reduzieren und das Verständnis zwischen den Gesprächspartnern zu fördern.

Wertschätzende Kommunikation

Wertschätzende Kommunikation ist für die emotionale Entwicklung von Kindern und für gesunde Beziehungen zentral. Sie fördert das Bewusstsein und die klare Artikulation eigener Bedürfnisse, während sie gleichzeitig das Verständnis und die Einfühlung in die Bedürfnisse anderer lehrt. Dies hilft Kindern, ihre eigenen Bedürfnisse zu verstehen und auszudrücken, und schafft einen Raum für deren Erfüllung. Die GfK unterstützt Eltern und Erzieher dabei, empathisch auf Kinder einzugehen, was eine liebevolle Umgebung fördert, die das emotionale Wachstum und die Bindung stärkt. Das Praktizieren von GfK bei Kindern bietet nicht nur Konfliktlösungen, sondern baut auch eine unterstützende Beziehung auf. Hier sind einige Beispiele, wie man Gewaltfreie Kommunikation bei Kindern anwenden kann:

  1. Beobachten, ohne zu urteilen: Statt zu sagen, „Du bist immer unordentlich!“, könnte man formulieren: „Ich sehe, dass deine Spielzeuge im Wohnzimmer verstreut sind.“
  2. Eigene Gefühle erschließen: Anstatt zu sagen, „Du machst mich wütend, wenn du nicht aufräumst, obwohl ich es dir mehrmals gesagt habe!“, könnte man erklären: „Ich fühle mich unwohl, wenn hier so viel herumliegt, und habe Sorge, dass jemand auf die Spielsachen tritt und sich verletzt.“
  3. Eigene Bedürfnisse erkennen und festlegen: Statt zu sagen, „Räum jetzt sofort auf!“, könnte man erklären: „Ich wünsche mir, dass du jetzt aufräumst, damit das Zimmer wieder gemütlich aussieht.“ 
  4. Konstruktive Formulierung von Bitten: Anstatt zu sagen, „Mach nicht immer so viel Chaos!“, könnte man formulieren: „Bitte pack deine Spielsachen jetzt wieder in ihre Kiste.“

Diese Beispiele zeigen, wie man durch Gewaltfreie Kommunikation bei Kindern Verständnis und Respekt fördern kann, während man gleichzeitig ihre Bedürfnisse und Gefühle berücksichtigt.

Warum sollte überhaupt bedürfnisorientiert erzogen werden?

Die bedürfnisorientierte Erziehung zielt darauf ab, Kinder dabei zu unterstützen, ihr mitfühlendes Wesen kontinuierlich weiterzuentwickeln, sowohl für sich selbst als auch für andere. Durch diese Erziehung lernen Kinder, ihre eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und zu erfüllen, was sie bereit macht, freiwillig zum Wohl anderer beizutragen. Dieser Ansatz hilft, Konflikte so zu lösen, dass alle Beteiligten ihre Bedürfnisse erfüllt sehen. Wichtig ist die Erkenntnis, dass die Anerkennung von Bedürfnissen oft bereits positive Effekte hat und Kinder dadurch Geduld und Empathie lernen. Die Förderung von Autonomie und Selbstwirksamkeit sowie das Verständnis für andere sind weitere Ziele. Bedürfnisorientierte Erziehung stärkt das Selbstwertgefühl der Kinder und lehrt sie, Konflikte als Entwicklungschance zu sehen, was sie zu geschätzten Kommunikationspartnern heranwachsen lässt.

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Veröffentlicht: 12.04.2024 - Aktualisiert: 10.07.2024